Wärmepumpen-Installation vom Fachbetrieb
Wärmepumpe

Kommunale Wärmeplanung in Bergisch Gladbach

Warum Bergisch Gladbach auf eine kommunale Wärmeplanung setzt

Bergisch Gladbach verfolgt das Ziel, die Wärmeversorgung bis spätestens 2045 treibhausgasneutral zu gestalten. Die Stadt hat dafür eine umfassende kommunale Wärmeplanung entwickelt, die eine detaillierte Bestandsaufnahme der aktuellen Versorgungssituation, eine Potenzialanalyse für erneuerbare Energien und konkrete Maßnahmen zur Umsetzung einer nachhaltigen Wärmeversorgung umfasst.

Der Wärmeplan zeigt auf, wie fossile Energieträger wie Erdgas und Heizöl schrittweise ersetzt und durch erneuerbare Energien wie Wärmepumpen, Fernwärme, Solarthermie und Biomasse ergänzt werden können. Besonders wichtig ist dabei die Kombination aus zentralen und dezentralen Lösungen, um für jeden Stadtteil die beste Strategie zu finden.

Status Quo: Wärmeversorgung in Bergisch Gladbach

Die Wärmeversorgung in Bergisch Gladbach ist aktuell noch stark von fossilen Energieträgern geprägt. Laut Wärmeplan entfielen 2020 93 % des Endenergieverbrauchs für Wärme auf Erdgas und Heizöl. Die 28.327 Gebäude in der Stadt verbrauchen jährlich etwa 1.426 GWh Wärmeenergie, was zu einem CO₂-Ausstoß von 362.000 Tonnen pro Jahr führt.

Wichtige Fakten zur aktuellen Wärmeversorgung in Bergisch Gladbach:

  • 85 % der Gebäude sind älter als 40 Jahre → Hoher Sanierungsbedarf.
  • 93 % des Wärmeverbrauchs basieren auf fossilen Brennstoffen.
  • Erneuerbare Energien machen aktuell nur einen kleinen Anteil aus.
  • Wärmenetze sind vorhanden, aber noch nicht flächendeckend ausgebaut.
  • Potenzial für Solarthermie, Umweltwärme und industrielle Abwärmenutzung.

Welche erneuerbaren Energien sind für Bergisch Gladbach sinnvoll?

Die kommunale Wärmeplanung setzt auf einen Mix aus zentralen Wärmenetzen und dezentralen Lösungen, um eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu erreichen.

1. Wärmenetze und Abwärmenutzung

  • 13 % der Wärmeversorgung sollen bis 2045 über Wärmenetze erfolgen.
  • Erweiterung bestehender Netze in den Fokusgebieten Innenstadt, Gronauer Gartensiedlung und Frankenforst.
  • Nutzung industrieller Abwärme & Abwasserwärme als Wärmequelle.

2. Wärmepumpen und Umweltwärme

  • Hohe Eignung für Luft-Wasser- und Sole-Wärmepumpen in Wohngebieten.
  • Kombination mit Solarthermie und Photovoltaik für maximale Effizienz.
  • Erschließung von oberflächennaher Geothermie als zusätzliche Wärmequelle.

3. Solarthermie und Photovoltaik

  • Hohe Potenziale auf Dachflächen und Freiflächen.
  • Integration von Solarthermie in Wärmenetze zur emissionsfreien Wärmeerzeugung.

4. Biomasse und grüne Gase

  • Einsatz von Biomethan und synthetischem Methan für industrielle Anwendungen.
  • Reduzierung der Gasverbräuche, da grüne Gase langfristig teurer werden.

Wie wird Bergisch Gladbach klimaneutral?

Die Stadt verfolgt eine mehrstufige Strategie zur Erreichung der Klimaneutralität:

  1. Sanierung & Effizienzsteigerung: Gebäudedämmung und Heizungsoptimierung.
  2. Ausbau der Wärmenetze: Schaffung neuer Versorgungsgebiete.
  3. Förderung von Wärmepumpen & Solarthermie: Erneuerbare Energien als Standard.
  4. Integration von Abwärme & Umweltwärme: Nutzung lokaler Energiequellen.
  5. Erschließung von Wasserstoff & grünen Gasen: Langfristige Ergänzung für Industrie & Gewerbe.

Fokusgebiete der Wärmeplanung in Bergisch Gladbach

Die Wärmeplanung hat drei Fokusgebiete definiert, in denen priorisiert Maßnahmen umgesetzt werden:

  • Quirlsberg / EVK (Innenstadt): Wärmenetz mit industrieller Abwärmenutzung.
  • Gronauer Gartensiedlung / Finanzamt: Ausbau von Solarthermie & Wärmepumpen.
  • Frankenforst / BASt: Kombination aus Wärmenetz & dezentralen Lösungen.

Jedes dieser Gebiete wird individuell analysiert, um die wirtschaftlich und ökologisch beste Lösung zu entwickeln.

Bergisch Gladbach auf dem Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung

Die Stadt Bergisch Gladbach setzt mit ihrer kommunalen Wärmeplanung maßgeschneiderte Lösungen für eine klimafreundliche Zukunft um. Durch den Ausbau von Wärmenetzen, den verstärkten Einsatz von Wärmepumpen und die Nutzung erneuerbarer Energien wird eine sichere, nachhaltige und bezahlbare Wärmeversorgung geschaffen.

Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur Kommunalen Wärmeplanung

Das Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende unterstützt Städte und Gemeinden bei der Entwicklung und Umsetzung von nachhaltigen Wärmeversorgungskonzepten. Es bietet Informationen, Beratung und praxisnahe Leitfäden zur systematischen Einführung einer flächendeckenden Wärmeplanung.

Das Wärmeplanungsgesetz, das im November 2023 vom Bundestag verabschiedet wurde, schafft die rechtliche Grundlage für eine verbindliche und systematische Einführung der Wärmeplanung in Deutschland. Es legt unter anderem fest, dass Gemeindegebiete mit mehr als 100.000 Einwohnern bis 2026 eine kommunale Wärmeplanung vorlegen müssen, während Gemeindegebiete mit weniger Einwohnern bis 2028 folgen müssen.

Ein Wärmenetz ist eine zentrale Infrastruktur für eine nachhaltige Wärmeversorgung. Es ermöglicht die Nutzung von Wärme aus erneuerbaren Energien und unvermeidbarer Abwärme, wodurch fossile Brennstoffe reduziert werden. Ziel der Wärmeplanung ist es, den Anschluss an ein Wärmenetz für möglichst viele Haushalte zu ermöglichen und eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis zum Jahr 2045 sicherzustellen.

An der Durchführung einer kommunalen Wärmeplanung sind verschiedene planungsverantwortliche Akteure beteiligt, darunter Kommunen, Stadtwerke, Energieversorger, Wohnungsunternehmen und die zuständige Stelle für die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben. Auch die grenzüberschreitende Beteiligung an der Wärmeplanung gewinnt zunehmend an Bedeutung, da eine regionale Zusammenarbeit die Erstellung eines Wärmeplans effizienter gestalten kann.

Laut den gesetzlichen Vorgaben muss der Anteil an erneuerbaren Energien oder unvermeidbarer Abwärme in der Wärmeversorgung schrittweise erhöht werden. Ziel ist es, dass bis 2045 eine klimaneutrale Wärmeversorgung erreicht wird. Bereits heute gilt, dass mindestens 65 Prozent der Wärme aus erneuerbaren Quellen stammen müssen.

Kommunen, die bereits eine Wärmeplanung umgesetzt haben, profitieren von langfristigen Kosteneinsparungen, einer stabileren Energieversorgung und einer besseren Planbarkeit für zukünftige Infrastrukturprojekte. Die Erstellung der kommunalen Wärmeplanung bietet zudem die Möglichkeit, Fördermittel gezielt zu nutzen und sich frühzeitig auf gesetzliche Anforderungen einzustellen.

Die Erstellung eines Wärmeplans erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Bestandsanalyse der vorhandenen Energieinfrastruktur.
  2. Ermittlung der potenziellen erneuerbaren Energiequellen.
  3. Entwicklung einer Strategie für eine klimaneutrale Wärmeversorgung.
  4. Umsetzung und regelmäßige Überprüfung der Maßnahmen.

Viele Kommunen haben bereits eine verkürzte Wärmeplanung durchgeführt, um erste Erkenntnisse zu gewinnen und den Übergang zur vollständigen kommunalen Wärmeplanung vorzubereiten.

Ja, die Wärmeplanung in Europa ist bereits in vielen Ländern Realität. Vor allem skandinavische Länder wie Dänemark setzen seit Jahrzehnten auf eine flächendeckende Wärmeplanung mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien und unvermeidbarer Abwärme. Deutschland orientiert sich bei der Umsetzung seines Wärmeplanungsgesetzes an diesen erfolgreichen Modellen.

Die Wärmewende betrifft nicht nur Kommunen, sondern auch private Haushalte. Bürgerinnen und Bürger können von Förderungen für energieeffiziente Heizsysteme wie Wärmepumpen profitieren oder sich über den Anschluss an ein Wärmenetz informieren. Zudem können Eigentümer durch individuelle Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung ihrer Immobilien langfristig Kosten sparen.

Als Experte für Wärmeversorgung auf die Nutzung erneuerbarer Energien bieten wir maßgeschneiderte Lösungen für Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen. Kontaktieren Sie uns für eine individuelle Beratung und erfahren Sie, wie Sie von der Durchführung einer Wärmeplanung profitieren können!

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