Warum Bielefeld auf eine kommunale Wärmeplanung setzt
Die Stadt Bielefeld verfolgt das Ziel, eine nachhaltige und bezahlbare Wärmeversorgung zu etablieren. Die kommunale Wärmeplanung dient dabei als strategisches Instrument, um den aktuellen Stand der Wärmeversorgung zu analysieren und Perspektiven für eine zukünftige, klimaneutrale Wärmeversorgung aufzuzeigen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Nutzung nachhaltiger Wärmetechnologien und der Stärkung bestehender Infrastrukturen.
Status Quo: Wärmeversorgung in Bielefeld
Die Wärmeversorgung in Bielefeld basiert derzeit zu einem erheblichen Teil auf fossilen Brennstoffen. Die kommunale Wärmeplanung zielt darauf ab, Wege aufzuzeigen, wie die Wärmeversorgung ohne fossile Energieträger funktionieren kann und welche Heizoptionen in Frage kommen.
Welche erneuerbaren Energien sind für Bielefeld sinnvoll?
Die kommunale Wärmeplanung in Bielefeld untersucht verschiedene erneuerbare Energiequellen und deren Potenziale:
1. Fernwärmeausbau
Der Ausbau der Fernwärme ist ein zentraler Bestandteil der Bielefelder Wärmewende. Die Planung identifiziert Gebiete, in denen neue Wärmenetze entstehen können und wo Abwärme aus Betrieben oder Energie aus Sonnen- oder Umgebungswärme zum Heizen genutzt werden kann.
2. Geothermie und Solarthermie
Die Nutzung von Geothermie (Erdwärme) und Solarthermie (Sonnenenergie) wird ebenfalls in Betracht gezogen, um die Wärmeversorgung nachhaltiger zu gestalten. Diese Technologien könnten insbesondere in Neubaugebieten oder bei Sanierungsprojekten zum Einsatz kommen.
3. Abwärmenutzung
Die Integration von Abwärme aus industriellen Prozessen oder anderen Quellen in das Wärmenetz bietet weiteres Potenzial zur Reduktion von CO₂-Emissionen und zur Steigerung der Energieeffizienz. Die kommunale Wärmeplanung prüft, wo Abwärme aus Betrieben genutzt werden kann.
Wie wird Bielefeld klimaneutral?
Der Prozess der kommunalen Wärmeplanung in Bielefeld umfasst mehrere Schritte:
- Bestandsanalyse: Erfassung des aktuellen Wärmebedarfs und der bestehenden Infrastruktur.
- Potenzialanalyse: Untersuchung von Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien und Abwärme sowie Identifikation von Bereichen mit hohem Sanierungsbedarf.
- Maßnahmenplanung: Entwicklung konkreter Strategien und Maßnahmen zur Umsetzung der Wärmewende, einschließlich des Ausbaus von Fernwärmenetzen und der Förderung alternativer Heizsysteme.
Der Entwurf der kommunalen Wärmeplanung wurde erarbeitet und wird der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, um Transparenz zu gewährleisten und Bürgerinnen und Bürger aktiv einzubinden.
Beteiligung der Öffentlichkeit
Die Stadt Bielefeld legt großen Wert auf die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger im Prozess der kommunalen Wärmeplanung. Vom 3. März 2025 bis zum 3. April 2025 haben Interessierte die Möglichkeit, den Entwurf einzusehen und Stellungnahmen abzugeben. Diese Beteiligung ist entscheidend für die Akzeptanz und den Erfolg der geplanten Maßnahmen.
Bielefeld auf dem Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung
Die Stadt Bielefeld verfolgt mit der kommunalen Wärmeplanung einen klaren Fahrplan zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung. Durch die Analyse und Integration verschiedener erneuerbarer Energien sowie die Steigerung der Energieeffizienz wird ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Wärmesystem angestrebt. Die bisherigen Maßnahmen und Planungen zeigen das starke Engagement der Stadt für den Klimaschutz.
Da sich die kommunale Wärmeplanung in Bielefeld noch in der Entwicklung befindet, können sich einzelne Maßnahmen und Zeitpläne noch ändern. Für aktuelle Informationen lohnt sich ein Blick auf die offiziellen Kanäle der Stadt Bielefeld.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur Kommunalen Wärmeplanung
Das Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende unterstützt Städte und Gemeinden bei der Entwicklung und Umsetzung von nachhaltigen Wärmeversorgungskonzepten. Es bietet Informationen, Beratung und praxisnahe Leitfäden zur systematischen Einführung einer flächendeckenden Wärmeplanung.
Das Wärmeplanungsgesetz, das im November 2023 vom Bundestag verabschiedet wurde, schafft die rechtliche Grundlage für eine verbindliche und systematische Einführung der Wärmeplanung in Deutschland. Es legt unter anderem fest, dass Gemeindegebiete mit mehr als 100.000 Einwohnern bis 2026 eine kommunale Wärmeplanung vorlegen müssen, während Gemeindegebiete mit weniger Einwohnern bis 2028 folgen müssen.
Ein Wärmenetz ist eine zentrale Infrastruktur für eine nachhaltige Wärmeversorgung. Es ermöglicht die Nutzung von Wärme aus erneuerbaren Energien und unvermeidbarer Abwärme, wodurch fossile Brennstoffe reduziert werden. Ziel der Wärmeplanung ist es, den Anschluss an ein Wärmenetz für möglichst viele Haushalte zu ermöglichen und eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis zum Jahr 2045 sicherzustellen.
An der Durchführung einer kommunalen Wärmeplanung sind verschiedene planungsverantwortliche Akteure beteiligt, darunter Kommunen, Stadtwerke, Energieversorger, Wohnungsunternehmen und die zuständige Stelle für die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben. Auch die grenzüberschreitende Beteiligung an der Wärmeplanung gewinnt zunehmend an Bedeutung, da eine regionale Zusammenarbeit die Erstellung eines Wärmeplans effizienter gestalten kann.
Laut den gesetzlichen Vorgaben muss der Anteil an erneuerbaren Energien oder unvermeidbarer Abwärme in der Wärmeversorgung schrittweise erhöht werden. Ziel ist es, dass bis 2045 eine klimaneutrale Wärmeversorgung erreicht wird. Bereits heute gilt, dass mindestens 65 Prozent der Wärme aus erneuerbaren Quellen stammen müssen.
Kommunen, die bereits eine Wärmeplanung umgesetzt haben, profitieren von langfristigen Kosteneinsparungen, einer stabileren Energieversorgung und einer besseren Planbarkeit für zukünftige Infrastrukturprojekte. Die Erstellung der kommunalen Wärmeplanung bietet zudem die Möglichkeit, Fördermittel gezielt zu nutzen und sich frühzeitig auf gesetzliche Anforderungen einzustellen.
Die Erstellung eines Wärmeplans erfolgt in mehreren Schritten:
- Bestandsanalyse der vorhandenen Energieinfrastruktur.
- Ermittlung der potenziellen erneuerbaren Energiequellen.
- Entwicklung einer Strategie für eine klimaneutrale Wärmeversorgung.
- Umsetzung und regelmäßige Überprüfung der Maßnahmen.
Viele Kommunen haben bereits eine verkürzte Wärmeplanung durchgeführt, um erste Erkenntnisse zu gewinnen und den Übergang zur vollständigen kommunalen Wärmeplanung vorzubereiten.
Ja, die Wärmeplanung in Europa ist bereits in vielen Ländern Realität. Vor allem skandinavische Länder wie Dänemark setzen seit Jahrzehnten auf eine flächendeckende Wärmeplanung mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien und unvermeidbarer Abwärme. Deutschland orientiert sich bei der Umsetzung seines Wärmeplanungsgesetzes an diesen erfolgreichen Modellen.
Die Wärmewende betrifft nicht nur Kommunen, sondern auch private Haushalte. Bürgerinnen und Bürger können von Förderungen für energieeffiziente Heizsysteme wie Wärmepumpen profitieren oder sich über den Anschluss an ein Wärmenetz informieren. Zudem können Eigentümer durch individuelle Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung ihrer Immobilien langfristig Kosten sparen.
Als Experte für Wärmeversorgung auf die Nutzung erneuerbarer Energien bieten wir maßgeschneiderte Lösungen für Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen. Kontaktieren Sie uns für eine individuelle Beratung und erfahren Sie, wie Sie von der Durchführung einer Wärmeplanung profitieren können!