Warum Dortmund auf eine kommunale Wärmeplanung setzt
Die Stadt Dortmund verfolgt das Ziel einer nachhaltigen und klimaneutralen Wärmeversorgung. Ein zentrales Instrument hierfür ist die kommunale Wärmeplanung, die als strategischer Leitfaden dient, um den aktuellen Energiebedarf zu analysieren, lokale Potenziale für erneuerbare Energien zu identifizieren und Maßnahmen zur Reduktion von CO₂-Emissionen zu entwickeln.
Status Quo: Wärmeversorgung in Dortmund
Derzeit entsprechen nur rund 41 Prozent der Wohngebäude in Dortmund einer Energieeffizienzklasse von E oder besser. Die restlichen 59 Prozent liegen bei Klasse F oder schlechter, insbesondere unsanierte Altbauten oder Nachkriegsbauten schneiden hierbei schlecht ab. Dies zeigt ein großes Sanierungspotenzial im Dortmunder Gebäudebestand auf.
Welche erneuerbaren Energien sind für Dortmund sinnvoll?
Die kommunale Wärmeplanung in Dortmund untersucht verschiedene erneuerbare Energiequellen und deren Potenziale:
1. Wärmepumpen
Wärmepumpen gelten als effiziente und umweltfreundliche Heizsysteme, die zunehmend in Dortmund installiert werden. Sie nutzen Umweltwärme aus der Luft, dem Boden oder dem Wasser und wandeln diese in Heizenergie um.
2. Fernwärme
Im zentralen Bereich rund um die Innenstadt liegt das Fernwärmeversorgungsgebiet der DEW21, das künftig deutlich erweitert werden soll. Einige Gebiete mit hoher Wärmebedarfsdichte sind noch nicht durch eine zentrale Wärmeversorgung erschlossen, was Potenzial für den Ausbau von Wärmenetzen bietet.
3. Geothermie und Solarthermie
Die Nutzung von Geothermie und Solarthermie wird ebenfalls in Betracht gezogen. Diese Technologien nutzen die Erdwärme bzw. Sonnenenergie zur Wärmeerzeugung und könnten einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten.
Wie wird Dortmund klimaneutral?
Der Prozess der kommunalen Wärmeplanung in Dortmund umfasst mehrere Schritte:
- Bestandsanalyse: Erfassung des aktuellen Wärmebedarfs im gesamten Stadtgebiet, einschließlich Raumwärme, Warmwasserbereitung und Prozesswärme für die Industrie.
- Potenzialanalyse: Untersuchung, wo durch gesteigerte Energieeffizienz oder energetische Sanierungen der Wärmebedarf verringert werden kann und welche regenerativen Energiequellen in Zukunft genutzt werden könnten.
- Zielszenario: Entwicklung eines Szenarios zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2045.
Ein zentrales Arbeitswerkzeug des Energienutzungsplans (ENP) ist ein sogenannter „digitaler Zwilling“, der relevante Energieströme der Stadt aus möglichst vielen Realdaten abbildet und somit die Simulation verschiedener Szenarien ermöglicht.
Dortmund auf dem Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung
Die Stadt Dortmund verfolgt mit der kommunalen Wärmeplanung einen klaren Fahrplan zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung. Durch die Analyse und Integration verschiedener erneuerbarer Energien sowie die Steigerung der Energieeffizienz wird ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Wärmesystem angestrebt. Die bisherigen Maßnahmen und Planungen zeigen das starke Engagement der Stadt für den Klimaschutz.
Da sich die kommunale Wärmeplanung in Dortmund noch in der Entwicklung befindet, können sich einzelne Maßnahmen und Zeitpläne noch ändern. Für aktuelle Informationen lohnt sich ein Blick auf die offiziellen Kanäle der Stadt Dortmund.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur Kommunalen Wärmeplanung
Das Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende unterstützt Städte und Gemeinden bei der Entwicklung und Umsetzung von nachhaltigen Wärmeversorgungskonzepten. Es bietet Informationen, Beratung und praxisnahe Leitfäden zur systematischen Einführung einer flächendeckenden Wärmeplanung.
Das Wärmeplanungsgesetz, das im November 2023 vom Bundestag verabschiedet wurde, schafft die rechtliche Grundlage für eine verbindliche und systematische Einführung der Wärmeplanung in Deutschland. Es legt unter anderem fest, dass Gemeindegebiete mit mehr als 100.000 Einwohnern bis 2026 eine kommunale Wärmeplanung vorlegen müssen, während Gemeindegebiete mit weniger Einwohnern bis 2028 folgen müssen.
Ein Wärmenetz ist eine zentrale Infrastruktur für eine nachhaltige Wärmeversorgung. Es ermöglicht die Nutzung von Wärme aus erneuerbaren Energien und unvermeidbarer Abwärme, wodurch fossile Brennstoffe reduziert werden. Ziel der Wärmeplanung ist es, den Anschluss an ein Wärmenetz für möglichst viele Haushalte zu ermöglichen und eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis zum Jahr 2045 sicherzustellen.
An der Durchführung einer kommunalen Wärmeplanung sind verschiedene planungsverantwortliche Akteure beteiligt, darunter Kommunen, Stadtwerke, Energieversorger, Wohnungsunternehmen und die zuständige Stelle für die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben. Auch die grenzüberschreitende Beteiligung an der Wärmeplanung gewinnt zunehmend an Bedeutung, da eine regionale Zusammenarbeit die Erstellung eines Wärmeplans effizienter gestalten kann.
Laut den gesetzlichen Vorgaben muss der Anteil an erneuerbaren Energien oder unvermeidbarer Abwärme in der Wärmeversorgung schrittweise erhöht werden. Ziel ist es, dass bis 2045 eine klimaneutrale Wärmeversorgung erreicht wird. Bereits heute gilt, dass mindestens 65 Prozent der Wärme aus erneuerbaren Quellen stammen müssen.
Kommunen, die bereits eine Wärmeplanung umgesetzt haben, profitieren von langfristigen Kosteneinsparungen, einer stabileren Energieversorgung und einer besseren Planbarkeit für zukünftige Infrastrukturprojekte. Die Erstellung der kommunalen Wärmeplanung bietet zudem die Möglichkeit, Fördermittel gezielt zu nutzen und sich frühzeitig auf gesetzliche Anforderungen einzustellen.
Die Erstellung eines Wärmeplans erfolgt in mehreren Schritten:
- Bestandsanalyse der vorhandenen Energieinfrastruktur.
- Ermittlung der potenziellen erneuerbaren Energiequellen.
- Entwicklung einer Strategie für eine klimaneutrale Wärmeversorgung.
- Umsetzung und regelmäßige Überprüfung der Maßnahmen.
Viele Kommunen haben bereits eine verkürzte Wärmeplanung durchgeführt, um erste Erkenntnisse zu gewinnen und den Übergang zur vollständigen kommunalen Wärmeplanung vorzubereiten.
Ja, die Wärmeplanung in Europa ist bereits in vielen Ländern Realität. Vor allem skandinavische Länder wie Dänemark setzen seit Jahrzehnten auf eine flächendeckende Wärmeplanung mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien und unvermeidbarer Abwärme. Deutschland orientiert sich bei der Umsetzung seines Wärmeplanungsgesetzes an diesen erfolgreichen Modellen.
Die Wärmewende betrifft nicht nur Kommunen, sondern auch private Haushalte. Bürgerinnen und Bürger können von Förderungen für energieeffiziente Heizsysteme wie Wärmepumpen profitieren oder sich über den Anschluss an ein Wärmenetz informieren. Zudem können Eigentümer durch individuelle Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung ihrer Immobilien langfristig Kosten sparen.
Als Experte für Wärmeversorgung auf die Nutzung erneuerbarer Energien bieten wir maßgeschneiderte Lösungen für Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen. Kontaktieren Sie uns für eine individuelle Beratung und erfahren Sie, wie Sie von der Durchführung einer Wärmeplanung profitieren können!