Strompreissenkungen in Aussicht: Was das für Sie bedeutet
Die politischen Parteien CDU/CSU und SPD haben Pläne vorgestellt, die darauf abzielen, die Stromkosten für Verbraucher deutlich zu reduzieren. Durch die nahezu vollständige Abschaffung der Stromsteuer sowie die Halbierung der Übertragungsnetzentgelte könnte der Strompreis um insgesamt 5 Cent pro Kilowattstunde (kWh) sinken. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.000 kWh würde dies eine Ersparnis von etwa 150 Euro bedeuten.

Geplante Maßnahmen zur Kostensenkung
1. Reduzierung der Stromsteuer
Aktuell beträgt die Stromsteuer 2,05 Cent pro kWh. Die vorgeschlagene Senkung auf den EU-weiten Mindeststeuersatz von 0,1 Cent pro kWh würde eine Entlastung von 1,95 Cent pro kWh bedeuten. Für einen Haushalt mit einem Verbrauch von 3.000 kWh ergibt sich daraus eine jährliche Ersparnis von etwa 58,50 Euro.
2. Halbierung der Übertragungsnetzentgelte
Die Netzentgelte machen derzeit etwa ein Drittel des Strompreises aus. Durch die geplante Halbierung dieser Entgelte könnten Verbraucher zusätzlich um etwa 3 Cent pro kWh entlastet werden, was bei einem Jahresverbrauch von 3.000 kWh einer weiteren Ersparnis von 90 Euro entspricht.
Aktives Handeln der Verbraucher erforderlich
Es ist wichtig zu betonen, dass diese Einsparungen nicht automatisch an die Verbraucher weitergegeben werden. Viele Stromverträge enthalten Preisgarantien, die sowohl Preissteigerungen als auch -senkungen einschließen. Das bedeutet, dass bei einer Senkung der Netzentgelte die Stromanbieter nicht verpflichtet sind, diese Reduktion an die Kunden weiterzugeben.
Empfehlungen für Verbraucher:
- Bestehende Verträge prüfen: Überprüfen Sie Ihren aktuellen Stromvertrag auf Preisgarantien und Vertragslaufzeiten.
- Kurzfristige Verträge bevorzugen: Schließen Sie möglichst Verträge mit kurzen Laufzeiten ab, um flexibel auf Preisänderungen reagieren zu können.
- Anbieterwechsel in Betracht ziehen: Sollte Ihr aktueller Anbieter die Preissenkungen nicht weitergeben, kann ein Wechsel zu einem günstigeren Anbieter sinnvoll sein.

Vorteile für Nutzer von Wärmepumpen und Elektroautos
Für Haushalte, die den Einsatz von Wärmepumpen oder Elektrofahrzeugen planen, sind diese Entwicklungen besonders vorteilhaft. Ein niedrigerer Strompreis erhöht die Wirtschaftlichkeit dieser Technologien und kann zu erheblichen Kosteneinsparungen führen.
Entwicklung der Gaspreise
Im Gegensatz zu den positiven Aussichten beim Strom sind die Prognosen für Gas weniger erfreulich. Die Mehrwertsteuer auf Gas wurde Anfang 2024 wieder von 7 % auf 19 % erhöht, was zu steigenden Kosten für Verbraucher führt. Zudem sind die Gasspeicher aufgrund eines kälteren Winters und hoher Preise nur noch zu etwa 30 % gefüllt. Langfristig wird erwartet, dass die Kosten für Gasnetze steigen, da deren Nutzung aufgrund der Energiewende abnimmt und die verbleibenden Nutzer höhere Gebühren tragen müssen.
Einige Städte, wie beispielsweise Mannheim, planen bereits, ihre Gasnetze bis 2035 stillzulegen und vollständig auf alternative Wärmequellen umzusteigen. Bis 2045 sollen deutschlandweit alle Gasheizungen entweder abgeschaltet oder auf Wasserstoff umgestellt werden.
Fazit
Die geplanten Maßnahmen zur Senkung der Strompreise bieten Verbrauchern erhebliche Einsparpotenziale. Es ist jedoch entscheidend, proaktiv zu handeln, bestehende Verträge zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen, um von den möglichen Kostensenkungen zu profitieren. Für Nutzer von Wärmepumpen und Elektroautos ergeben sich zusätzliche Vorteile durch die verringerten Stromkosten. Im Bereich Gas hingegen sollten Verbraucher mit steigenden Kosten rechnen und langfristig alternative Heizmethoden in Betracht ziehen.
Basierend auf Informationen aus einem Artikel von Hermann-Josef Tenhagen auf SPIEGEL.de.

Stefan Kathmeyer
Wärmepumpen Spezialist
sk@waermepumpe-installateur.de
Beitrag erstellt am 26.03.2025
Beitrag bearbeitet am 26.03.2025