Wärmepumpen: Alles, was Sie wissen müssen – Förderungen, Kosten und Tipps zur Heizungsumstellung
Die Energiewende ist in vollem Gange, und mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) hat die Bundesregierung klare Regeln für Heizsysteme gesetzt. Der Umstieg auf klimafreundliche Heiztechnologien, insbesondere Wärmepumpen, wird nicht nur immer notwendiger, sondern auch durch staatliche Förderungen unterstützt. Wenn Sie als Hausbesitzer oder Bauherr nach umweltfreundlichen Heizlösungen suchen, bietet dieser Leitfaden wertvolle Informationen zu Förderungen, rechtlichen Vorgaben und praktischen Tipps.

Was das Gebäudeenergiegesetz (GEG) von Ihnen verlangt
Seit dem 1. Januar 2024 gilt: Neue Heizungen in Neubaugebieten müssen zu mindestens 65 Prozent aus erneuerbaren Energien gespeist werden. Auch bei Bestandsgebäuden kommt das Gesetz schrittweise zum Tragen, je nach Zeitpunkt des Heizungswechsels und der kommunalen Wärmeplanung. Städte und Gemeinden haben bis spätestens 2028 Zeit, entsprechende Pläne zu erstellen, die anzeigen, wo beispielsweise Fernwärme genutzt werden kann.
Alte Gasheizung: Austauschen oder weiter betreiben?
Besitzer einer funktionierenden Gasheizung müssen vorerst nichts befürchten. Bis 2045 gibt es keine Austauschpflicht, solange die Heizung regelmäßig gewartet und optimiert wird. Sollte Ihre Heizung jedoch ausfallen, dürfen Sie kurzfristig eine gebrauchte Gasheizung installieren – allerdings nur für eine begrenzte Übergangszeit von fünf bis zehn Jahren. Danach muss eine klimafreundliche Alternative her.
Fördermöglichkeiten für Wärmepumpen: Was Sie wissen müssen
Die Bundesregierung unterstützt den Einbau klimafreundlicher Heizsysteme großzügig. Die sogenannte Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) übernimmt bis zu 70 Prozent der Kosten für die Installation einer Wärmepumpe, abhängig vom Einkommen und weiteren Faktoren. Hier eine kurze Übersicht:
- Grundförderung: 30 Prozent der Kosten werden übernommen.
- Zusätzlicher Bonus für Haushalte mit geringem Einkommen: Wer weniger als 40.000 Euro zu versteuern hat, kann weitere 30 Prozent erhalten.
- Geschwindigkeitsbonus: Wenn Sie Ihre alte Heizung bis Ende 2028 austauschen, winken bis zu 20 Prozent Extra-Förderung.
Insgesamt sind maximal 21.000 Euro Förderung pro Einfamilienhaus möglich.
Wärmepumpen als erste Wahl: Kosten und Nutzen
Wärmepumpen gelten als eine der effizientesten Heizmethoden, um die Anforderungen des GEG zu erfüllen. Die Anschaffungskosten variieren je nach Typ und Leistung der Wärmepumpe. Luftwärmepumpen liegen in einem Bereich zwischen 8.000 und 16.000 Euro, während Erdwärmepumpen zwischen 12.000 und 15.000 Euro kosten können. Die Gesamtkosten, inklusive Installation, belaufen sich auf etwa 12.000 bis 45.000 Euro. Dank der Förderungen wird der Preis erheblich gesenkt, sodass Wärmepumpen für viele Haushalte eine lohnende Investition darstellen.
Stromverbrauch von Wärmepumpen: Wie hoch ist er wirklich?
Viele Hausbesitzer haben Bedenken, dass der Stromverbrauch von Wärmepumpen die Kosten in die Höhe treiben könnte. Tatsächlich ist der Stromverbrauch jedoch überschaubar: Wärmepumpen nutzen hauptsächlich kostenlose Umweltenergie (Luft, Erde, Wasser). So benötigt eine Luftwärmepumpe nur etwa ein Drittel der Energie, die Sie zuvor mit Gas oder Öl verbraucht haben. Eine Erdwärmepumpe benötigt sogar noch weniger Strom. Um den genauen Verbrauch zu berechnen, können Sie Ihren bisherigen Gas- oder Ölverbrauch umrechnen: 1.000 Liter Öl entsprechen ungefähr 10.000 Kilowattstunden Wärmebedarf. Eine Wärmepumpe benötigt davon nur 25 bis 33 Prozent als Strom.

Heizsysteme für Bestandsbauten und Neubauten: Was ist zu beachten?
Wärmepumpen lassen sich nicht nur in Neubauten, sondern auch in älteren Häusern effizient einsetzen. Auch ohne umfassende Dämmung und Fußbodenheizung können sie in vielen Fällen eine bestehende Heizung ersetzen. Wichtig ist, dass Ihr Heizsystem auch mit niedrigeren Vorlauftemperaturen (bis zu 55 Grad Celsius) auskommt. Sollte dies der Fall sein, arbeitet eine Wärmepumpe problemlos. Moderne Systeme erreichen bei Bedarf sogar Temperaturen von bis zu 80 Grad, allerdings mit höherem Stromverbrauch.
Hydraulischer Abgleich: Effizienz steigern und Kosten senken
Ein oft unterschätzter Faktor bei der Installation einer neuen Heizung ist der sogenannte hydraulische Abgleich. Dieser Prozess stellt sicher, dass die Heizungsanlage effizient arbeitet, indem die Warmwasserverteilung im Haus optimal geregelt wird. Dabei werden Heizkörper, Ventile und Rohre aufeinander abgestimmt, sodass die Wärme effizient und gleichmäßig verteilt wird. Die Kosten für einen hydraulischen Abgleich liegen meist zwischen 900 und 1.500 Euro, wovon die BEG ebenfalls 15 Prozent übernimmt.
Strafen bei Nichteinhaltung des GEG
Das Gebäudeenergiegesetz sieht Bußgelder von bis zu 50.000 Euro vor, wenn gegen die Vorgaben verstoßen wird. Wer vorsätzlich eine neue Heizung einbaut, die nicht den Anforderungen entspricht, oder den Austausch einer veralteten Heizung verweigert, riskiert eine empfindliche Geldstrafe. Ausnahmen gibt es nur in Härtefällen, etwa wenn der Einbau einer Wärmepumpe nachweislich unwirtschaftlich ist oder bauliche Gegebenheiten dies verhindern.
Wärmepumpe finanzieren: Kredite und Förderprogramme
Neben den staatlichen Zuschüssen bietet die KfW-Bank zinsvergünstigte Kredite für den Heizungstausch und andere energetische Sanierungsmaßnahmen an. Diese Kredite zeichnen sich durch lange Laufzeiten und niedrige Zinsen aus und können zusätzlich zu den BEG-Förderungen genutzt werden. Mehr Informationen finden Sie auf der Website der KfW.
Fazit: Jetzt die Wärmewende angehen und profitieren
Die Umstellung auf klimafreundliche Heizsysteme ist kein Luxus, sondern wird zunehmend zur Notwendigkeit. Die staatlichen Förderungen machen den Umstieg finanziell attraktiv, und moderne Wärmepumpen bieten eine energieeffiziente und nachhaltige Lösung für viele Haushalte. Auch wenn der Einbau zunächst mit Kosten verbunden ist, amortisieren sich diese durch niedrige Betriebskosten und Fördermittel schnell.
Wenn Sie eine Wärmepumpe installieren möchten oder weitere Fragen haben, kontaktieren Sie uns. Unser Team von waermepumpe-installateur.de berät Sie gerne zu den besten Optionen für Ihre Immobilie und hilft Ihnen, die passenden Förderungen zu beantragen. Gemeinsam gestalten wir Ihre Energiezukunft!
Einige der in diesem Beitrag enthaltenen Informationen basieren auf einem Artikel von stern.de.

Stefan Kathmeyer
Wärmepumpen Spezialist
sk@waermepumpe-installateur.de
Beitrag erstellt am 11.10.2024
Beitrag bearbeitet am 11.10.2024