Wärmepumpen: Markt geht auf 193.000 Geräte zurück, aber Vertrauen in die Förderung steigt
Der Wärmepumpenmarkt in Deutschland erlebt derzeit eine turbulente Phase. Nach einem Rekordjahr 2023, in dem die Nachfrage nach Wärmepumpen massiv anstieg, verzeichnete der Absatz im Jahr 2024 einen signifikanten Rückgang. Laut einer Pressemitteilung des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) e. V. ging der Absatz um 46 Prozent auf 193.000 Geräte zurück. Trotz dieses Rückgangs gibt es positive Signale, insbesondere in Bezug auf die staatliche Förderung, die immer mehr Vertrauen gewinnt.

Rückgang des Absatzes: Ursachen und Auswirkungen
Der Rückgang im Wärmepumpenmarkt ist vor allem auf Unsicherheiten in der kommunalen Wärmeplanung und eine mangelnde Bekanntheit der Heizungsförderung zurückführbar. Viele Hersteller befinden sich aufgrund dieser Entwicklungen in einer schwierigen Lage. Claus Fest, Vorstandsvorsitzender des BWP, betont, dass die Unternehmen in den vergangenen Jahren erhebliche Investitionen in die Fertigung und Schulung von Fachkräften getätigt haben. Diese Investitionen sind essenziell, um den Anforderungen eines globalen Wettbewerbs gerecht zu werden und den Markt bei einer Erholung schnell bedienen zu können.
Die Branche hofft nun auf klare und verlässliche Rahmenbedingungen vonseiten der Politik, um das Vertrauen der Verbraucher zurückzugewinnen und den Markt zu stabilisieren. Die Forderung nach einer verlässlichen Wärmeplanung und gezielten Impulsen für Investitionen in erneuerbare Energien steht dabei im Mittelpunkt.
Vertrauen in die Förderung steigt
Trotz des Absatzrückgangs zeigt sich ein positives Signal in der steigenden Nachfrage nach Förderungen. Im Jahr 2024 gab es über 151.000 Zusagen für Fördermittel, ein deutliches Zeichen für das wachsende Vertrauen in die staatliche Unterstützung. Diese Förderungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Entscheidung für den Einbau einer Wärmepumpe. Für viele Haushalte sind sie ein wichtiger Anreiz, in diese umweltfreundliche Technologie zu investieren.
Klaus Ackermann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des BWP, hebt hervor, dass die gesamte Wertschöpfungskette von der Fertigung bis zur Finanzierung von Wärmepumpen ein enormes Innovationspotenzial birgt. Die staatliche Förderung ist hierbei ein Schlüsselfaktor, um die Marktentwicklung positiv zu beeinflussen.
Politische Rahmenbedingungen und deren Einfluss
Die kommende Bundesregierung steht vor der Herausforderung, die Wärmewende weiter voranzutreiben. Der BWP appelliert an die Politik, die bestehenden Gesetze wie das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und die Förderprogramme (BEG und BEW) weiter zu unterstützen und auszubauen. Diese gesetzlichen Grundlagen sind entscheidend, um den Weg zu einem klimaneutralen Gebäudebestand zu ebnen.
Ein zentrales Anliegen des BWP ist die Gestaltung des Strompreises. Es wird gefordert, die Netzentgelte fair zu regulieren und die Stromsteuer auf das europarechtlich zulässige Minimum zu senken. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass der Ausbau erneuerbarer Stromerzeugung auch zu sinkenden Verbraucherpreisen führt.
Zukunftsperspektiven: Chancen und Herausforderungen
Die Perspektiven für den Wärmepumpenmarkt sind trotz der aktuellen Herausforderungen positiv. Der BWP erwartet eine Erholung des Marktes bereits im Jahr 2025, vorausgesetzt, die Förderungen werden weiter bekannt gemacht und politisch unterstützt. Die Unternehmen aus Industrie und Handwerk sind gut aufgestellt, um auf eine steigende Nachfrage zu reagieren.
Ein weiterer Aspekt ist die Bedeutung von Beständigkeit und Zuverlässigkeit in der Förderpolitik. Die bisherigen Erfolge bei der Steigerung der Bekanntheit und des Vertrauens in die Förderungen müssen weitergeführt werden. Neben Zuschüssen sollten auch Kreditangebote verbessert und wirtschaftliche Rahmenbedingungen für Contractingmodelle geschaffen werden.
Fazit
Die Entwicklungen im Wärmepumpenmarkt zeigen, dass trotz der aktuellen Herausforderungen ein großes Potenzial für die Zukunft besteht. Mit gezielten politischen Maßnahmen und einer klaren Förderstrategie kann der Markt stabilisiert und weiter ausgebaut werden. Die Wärmewende ist eine Chance, die es zu nutzen gilt, um den Klimaschutz voranzutreiben und die Verbraucher langfristig zu entlasten.
Die Informationen in diesem Beitrag stammen vom Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e. V.

Stefan Kathmeyer
Wärmepumpen Spezialist
sk@waermepumpe-installateur.de
Beitrag erstellt am 21.01.2025
Beitrag bearbeitet am 21.01.2025